Der Nationalpark Őrség

Drei Länder, ein Nationalpark.

Der Nationalpark Őrség ist der ungarische Teil des grenzüberschreitenden Nationalparks Őrség-Raab-Goričko (Ungarn, Slowenien, Österreich). Er wurde am 8. März 2002 eröffnet. Er hat eine Gesamtfläche von 43.933 Hektar und entstand auf ungarischer Seite durch den Zusammenschluss des 1978 gegründeten Landschaftsschutzgebietes Őrség und des 1976 entstandenen Landschaftsschutzgebietes von Szentgyörgyvölgy sowie des Zentralgebietes der Őrség und der geschützten Gebiete des Rába–Tales. In diesem Gebiet stehen 3.104 Hektar unter verstärktem Naturschutz.

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Grafik: RNP

Die Grenzen des 3-Länder-Nationalparks

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Grafik: ONP

Die Grenzen des Nationalparks Őrség.

Einzigartige Naturlandschaft

Dieses Gebiet ist eine eigenartige, durch Bäche und Flüsse geformte und stark zergliederte Hügellandschaft. Das Klima ist feucht und in charakteristischer Weise subalpin. Die jährliche Niederschlagsmenge erreicht 700-950 mm. Die Gegend ist reich an Flüssen und Quellen, die Zahl der natürlichen Teiche und Seen ist dagegen eher gering. Bekannt ist der Schwarze Teich, welcher heute kaum noch über eine offene Wasserfläche verfügt, sondern mehr einem Torfmoos-Moor gleicht. Durch den Stau einiger Bäche konnte man einige Seen, wie zum Beispiel den Vadása–, Himfai– und Hársas–See gewinnen. Die Landschaft wird von Flüssen, im Norden von der Rába und im Süden von der Zala und der Kerka begrenzt.

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Foto: ONP

Paradiesische Tierwelt

Für die Vielfalt der Tierwelt spricht, dass hier der größte Reichtum an Falter- und geschützten Libellenarten vorhanden ist. Unter den Fischen findet man Kuriositäten wie zum Beispiel die Donaupricke. Ähnlich selten sind Lurche und Alpenmolche im Gebiet um Vend. Zu den wertvollen Vogelarten zählen der Waldstorch, der Wespenbussard, der Wachtelkönig, die Waldtaube und der Haubenkönig. An den größeren Bächen leben sogar Fischotter.

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Alpesigote, Foto: ONP

Seltene Pflanzenwelt

Die häufigsten Lebensgemeinschaften sind die kalkarmen Kiefernwälder, in denen typische Gewächse, wie Wacholder, Blaubeere, Griffelbeere, Waldkirsche, Bärlapp und immergrüne Pflanzen gedeihen. Netzblatt, Bergerle und Berggamander sind in Ungarn nur hier zu finden. Es wachsen in großer Zahl Zahnlilien und Zyklamen. Typisch sind noch die prächtigen Weißbuchen- und Eichenwälder. Erlenbewachsene Lichtungen und seltene Straußfarne umsäumen die jeweiligen Bäche. An mehreren Stellen findet man Torfmoos, Hochmoore und Moorwiesen. In den Hochmooren wachsen Torfbeeren, das Sumpffingerkraut, der Sumpfbitterklee und der rundblättrige Sonnentau. Auf den Moorwiesen kommen die gelbe Taglilie, Engelwurz, Schwertliliengewächse sowie verschiedene Arten des Knabenkrauts vor und im Herbst schmückt der Enzian die Wiesen.

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Foto: ONP

Quelle der Kraft.

Im Őrség lassen sich Kräfte wiedergewinnen, läßt sich Erholung gut mit kreativer Freizeitbeschäftigung verbinden. Ideal für Ruhe suchende Familien und auch gestresste Manager. Im Nationalpark können Sie Ruhe tanken und zur Besinnung kommen. Hier können Sie von den Alltagsproblemen Abstand gewinnen. Hier im Őrség können Sie zwanglos die Zeit vergessen und ohne Uhr und Wecker, das tun, was einem gerade einfällt.

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Bildstock, Szalafő. Foto: F. Steinegger